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Predictive Maintenance: Wie Hamburgs Energieversorger E-Mobilität und Parken digital und bürgernah steuern können

Digitale Infrastrukturen sind das Rückgrat moderner Städte. Für kommunale Energieversorger eröffnet sich eine doppelte Chance: Mit Künstlicher Intelligenz (KI) und Predictive Maintenance lassen sich nicht nur Kosten und Ausfälle senken – auch das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in digitale Mobilität steigt. Zwei Felder stehen im Fokus: intelligente Parkraumbewirtschaftung und ein stabiler Betrieb der E-Ladeinfrastruktur. Die zentrale Frage lautet: Wie können Stadtwerke ihre lokale Stärke in einen echten digitalen Standortvorteil verwandeln?

Veröffentlicht am 14. Juli 2025

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Frust statt Fortschritt – wie die BürgerInnen die Lage erleben

Die Zahl der E-Fahrzeuge steigt, doch das Nutzererlebnis hinkt hinterher. Vor allem in Städten wie Hamburg sind Defizite offensichtlich:

  • Ladesäulen sind oft defekt oder belegt – ohne erkennbare Hinweise
  • Eine zentrale App fehlt, Informationen bleiben verstreut
  • Echtzeitdaten zur Verfügbarkeit? Fehlanzeige

Die Folge: Das Vertrauen in die kommunale Lade- und Parkinfrastruktur sinkt. Elektromobilität wird als unpraktisch erlebt. Wer dieses Erlebnis nicht aktiv verbessert, verspielt Akzeptanz – und auf lange Sicht auch Marktanteile.

1. Intelligente Parkplätze: Weniger Suchen, weniger Abgase

Parkplätze sind in Hamburg Mangelware. Wer sucht, verursacht Verkehr – und Emissionen. Smarte Systeme mit Bodensensoren zeigen freie Stellplätze in Echtzeit an. Fahrerinnen und Fahrer werden gezielt dorthin geleitet.

Für Stadtwerke bietet sich ein neues Geschäftsfeld:

  • Betreiber von Parkhäusern oder Park&Ride-Anlagen können Flächen effizienter nutzen
  • Über offene Plattformen lässt sich die Steuerung direkt in bestehende Apps integrieren
  • Predictive Maintenance sorgt dafür, dass Schranken, Terminals und Sensorik ausfallsicher laufen – durch proaktive Wartung statt teuren Reparaturstress

2. Ladeinfrastruktur: Verfügbarkeit entscheidet

2023 war ein Weckruf: In Hamburg waren rund 50 Ladesäulen über Monate außer Betrieb – betroffen waren sogar 85 % der Schnelllader. Die Gründe:

  • Fehlende Wartungsprozesse
  • Keine Echtzeitüberwachung
  • Technische Mängel ohne Monitoring

Die Lösung: KI-gestützte Systeme wie E.ONs „Evercharge“. Sie analysieren Betriebsdaten per OCPP-Protokoll, erkennen Muster und melden drohende Störungen frühzeitig.

Die Resultate im Betrieb:

➜ 35 % weniger Ausfälle
➜ 12–18 % geringere Wartungskosten
➜ Deutlich höhere Kundenzufriedenheit

Diese vier IT-Fähigkeiten brauchen Stadtwerke jetzt

Wer E-Mobilität erfolgreich skalieren will, muss digital denken. Aus Studien und Projekten leiten sich vier strategische Fähigkeiten ab:

a) Skalierbare IT-Plattformen

60 % der Stadtwerke sehen mangelnde Systemintegration als Haupthemmnis. Nur modulare, offene Plattformen schaffen durchgängige Abläufe – von Ladepunktsteuerung bis Netzkommunikation.

b) Echtzeitdaten als Pflicht

Ab September 2025 verlangt der EU Data Act: Betriebsdaten in Echtzeit. Stadtwerke müssen Ladeverhalten, Netzauslastung und Fehlerbilder sofort analysieren können.

c) KI in der Betriebsführung

Jedes zweite Stadtwerk will KI zur Entlastung von Personal und Netzen einsetzen. Automatisiertes Lastmanagement und vorausschauende Wartung werden Standard.

d) Offene Schnittstellen (APIs)

Ob kommunale Mobilitätsstrategie oder Integration von Drittanbietern – nur offene APIs ermöglichen nahtlose Nutzererlebnisse und effiziente Skalierung.

Lokale Stärke: Der unterschätzte Vorteil

Stadtwerke haben, was Konzerne oft nicht bieten: Nähe. Sie kennen Netz, Kunden und Infrastruktur – ein Vorteil, der zählt.

➜ Sie verfügen über Datenhoheit
➜ Sie haben Technikteams vor Ort
➜ Sie genießen Vertrauen durch lokale Verankerung

Ein Best-Practice-Beispiel liefert Lübeck

Die Stadtwerke Lübeck zeigen, wie erfolgreiche Digitalisierung im kommunalen Umfeld gelingen kann. Gemeinsam mit mehreren innovativen Start-ups – darunter auch unser Partner NAECO Blue – haben sie das KI-Projekt “AI-PowerMatch” ins Leben gerufen. Ziel ist es, das regionale Stromnetz mithilfe intelligenter Prognosen resilienter und flexibler zu machen. Dieses Prinzip, technologische Kreativität plus kommunale Erfahrung, kann auch auf Ladeinfrastruktur und Parkraum übertragen werden.

Fazit: Jetzt handeln, später führen

Die Technik ist vorhanden. Die Daten auch. Jetzt gilt es, die digitale Architektur richtig zu bauen. Die entscheidenden Fragen lauten:

  • Welche vorhandenen Daten bleiben bislang ungenutzt?
  • Wo lässt sich durch KI Wartung automatisieren?
  • Welche digitalen Services entstehen daraus für BürgerInnen?

Unser Appell: Wer jetzt plant, gestaltet morgen die Zukunft kommunaler Mobilität. Wir begleiten Sie dabei – mit Technologie, Erfahrung und dem strategischen Blick aufs Ganze.

Quellenverzeichnis:

Unternehmen zukunftssicher machen

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